Versorgung mit heimischen Rohstoffen in den kommenden Jahrzehnten „klar gefährdet“


Niederrhein, 17. Mai 2023 Eine jüngst veröffentlichte Studie der renommierten Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Ernst & Young* kommt zu dem alarmierenden Ergebnis, dass die Versorgung in Deutschland auch mit Sand und Kies in den nächsten 25 bis 50 Jahren „klar gefährdet“ ist. Die aufwendige Untersuchung im Auftrag des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz zieht ein eindeutiges Fazit: „Zur Vermeidung von Engpässen gibt es daher auch keinen Spielraum für einen Rückgang der Abbaumengen heimischer Rohstoffe. Darüber hinaus bedarf es deutlich intensiverer Anstrengungen zur Reduktion des Bedarfs an Primarohstoffen.“ Das umfangreiche Werk belegt damit die inhaltlichen Positionen der Initiative zukunft niederrhein: Klarer kann man den Kiesaustiegsphantasien in Region und Land keine Absage erteilen! „Die unabhängige Studie liefert auf über 300 Seiten vor allem das, was die Kiesgegnerschaft in ihren Behauptungen und Forderungen immer schuldig bleibt: fundierte Zahlen, Daten und Fakten in allen Bereichen“, so zukunft niederrhein-Geschäftsführer Sascha Kruchen.

Klare Absage an Kiesausstiegsphantasien

Die Untersuchung der Wirtschaftsexperten in Zusammenarbeit mit Wissenschaftlern der Ruhr-Universität Bochum und der RWTH Aachen macht auch klare Aussagen zur Kreislaufwirtschaft. Demnach kann Recyclingmaterial die Rohstoffe Sand und Kies auch in Jahrzehnten nicht ersetzen, sondern muss die Versorgung dringend ergänzen, um nicht in Engpässe zu geraten. Laut Studie „ist es für das Vermeiden von Versorgungsengpässen in jedem Fall erforderlich, dass inländische Abbaumengen über die nächsten 25+ Jahre entsprechend des ansteigenden Trends aus den vergangenen sieben Jahren weiter zunehmen. Gleiches gilt für die Entwicklung der Nachfrageseite. Hier bedarf es bei (fast) allen Rohstoffgruppen zusätzlicher und verstärkter Anstrengungen hin zu einer Rohstoffwende.“ Dabei berücksichtigt die Untersuchung sämtliche Maßnahmen zur Rohstoffeinsparung: erhöhten Einsatz von Recyclingmaterial, Erhöhung von Gebäudesanierungsraten, Verringerung des Straßennetzausbaus, Erhöhung des Anteils an Mehrfamilienhäusern und materialeffizientes Bauen.

Recyclingmaterial ist dringende Ergänzung

Außerdem enthält die beeindruckende Studie auch eine klare Botschaft an die Export-Kritiker in der Kiesgegnerschaft. Demnach ist es entscheidend für die deutschen Klimaschutzambitionen, dass wir vorhandene Rohstoffe international zur Verfügung stellen und diese Bereitschaft nicht nur von anderen Ländern verlangen: „Der Abbau dieser heimischen Rohstoffe kann daher die Grundlage dafür sein, dass Deutschland seine Versorgung mit Rohstoffen für den Klimaschutz sicherstellt, die es selbst nicht hat.“
Für zukunft niederrhein-Geschäftsführer Sascha Kruchen kann die aktuelle Veröffentlichung der Bundesregierung nicht wichtig genug eingeschätzt werden: „Es geht um die Zukunft unseres Industrielandes und den Wohlstand künftigerer Generationen. Deshalb sollte die Studie zur Pflichtlektüre für alle werden, die sich an der Kies-Diskussion am Niederrhein und in NRW beteiligen wollen.“

* Studie im Auftrag des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK): „Genehmigungsverfahren zum Rohstoffabbau in Deutschland“ / veröffentlicht am 17.4.2023 / Die Studie ist hier abrufbar.


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