Kies- und Sandindustrie leistet Beitrag zum Hochwasserschutz am Niederrhein


Die NRW-Landesregierung plant im Haushalt 2013 eine Einsparung der Fördermittel für den Hochwasserschutz um 10 Millionen Euro. Dies könnte dazu führen, dass Hochwasserschutzprojekte nicht angefangen oder nicht rechtzeitig fertiggestellt werden. Die Kies- und Sandindustrie am Niederrhein leistet seit Jahren einen Beitrag zum Hochwasserschutz: „Bei ufernahen Gewinnungsprojekten schaffen wir z.B. durch die Rückverlegung von Deichen neue Überflutungsflächen, in die sich der Rhein bei Hochwasser ausdehnen kann“, erklären Michael Schulz und Michael Hüging-Holemans, die Koordinatoren des Initiativkreises „Zukunft Niederrhein“. Auch in Zukunft wollen die Kies- und Sandunternehmen ihre Unterstützung für den Hochwasserschutz anbieten und dadurch die öffentlichen Haushalte entlasten.

000043Der Rhein birgt durch frühere Begradigungen und Uferbefestigungen besondere Hochwassergefahr. Denn die einst vorhandenen, natürlichen Überflutungsflächen sind heute zu großen Teilen verschwunden. „Durch unsere Arbeit geben wir dem Rhein an vielen Stellen wieder mehr ‚Raum‘, indem vorhandene Deiche zurückverlegt, Polder gebaut und im Rheinvorland ausgedehnte Überflutungsflächen tiefergelegt werden,“ erläutert Jörg Hüting, Geschäftsführer der Firma Hülskens. Die 13 Unternehmen des Initiativkreises „Zukunft Niederrhein“ sind sich einig, dass sie auch in Zukunft ihren Beitrag zum Hochwasserschutz in der Region leisten wollen. „Gerade durch integrierte Projekte können wir gemeinsam viel erreichen: Hierbei arbeiten verschiedene Projektträger zusammen und erzielen Resultate, die ohne die gemeinsame Zusammenarbeit nicht entstanden wären,“ so die beiden Initiativkreis-Koordinatoren. Unterschiedliche Zielsetzungen und Interessen, wie z.B. Hochwasser- und Umweltschutz, die Lebensqualität der Niederrheiner und die Gewinnung von Kies und Sand können so in Einklang gebracht werden.

Deichrückverlegung am Orsoyer Rheinbogen

Die Deichrückverlegung am Orsoyer Rheinbogen (Rheinberg) ist ein gutes Beispiel für den Hochwasserschutz am Niederrhein. In einem gemeinsamen Projekt der Firma Hülskens mit dem Land Nordrhein Westfalen, dem Kreis Wesel, dem Deichverband Orsoy und anderen Beteiligten wird das Rheinvorland neu gestaltet: Im Anschluss an die Kiesgewinnung wird das Gelände wieder verfüllt und modelliert und dem Rhein und seinen Ufern ihre ursprüngliche auendynamische Struktur zurückgegeben. Die tiefergelegten Uferbereiche in den Rheinvorländern können im Falle eines Hochwassers große Mengen Wasser aufnehmen und dadurch die Überflutung flussnaher Städte und Ansiedlungen verhindern.

Hinterlandentwässerung: Reeser Meer

Auch rheinnahe Abgrabungen wie das Reeser Meer leisten einen wichtigen Beitrag zur Hinterlandentwässerung. Seit 1996 hat sich der Hochwasserschutz dank der hier entstandenen Abgrabungsgewässer wesentlich verbessert: Über die Haffensche Landwehr, die das gesamte Deichinterland zwischen Bislich und Rees entwässert, werden die Wassermengen bei höheren Rheinpegelständen zunächst im Reeser Meer zwischengespeichert. Das Gewässer bietet einen zusätzlichen Retentionsraum von bis zu 5,8 Millionen Kubikmetern. Erst wenn die Stauhöhe von 15,40 mNN im Reeser Meer erreicht ist, muss das Wasser in den Rhein gepumpt werden. Zuvor musste bereits bei Wasserständen von 14,70 mNN ein Pumpwerk in Gang gesetzt werden. Der Allgemeinheit bleiben auf diese Weise hohe Pumpkosten erspart.


zurück zur Übersicht

Aktuelles

Die Kies- und Sandunternehmen des Initiativkreises „Zukunft Niederrhein“ stellten heute in Xanten die Ergebnisse einer von ihnen initiierten repräsentativen forsa-Umfrage zur Region Niederrhein vor....
weiterlesen
Gelebte Verbindung von Tradition und Moderne
In der aktuellen Ausgabe unseres Newsletters "kieswerk" blicken wir auf die Geschichte der Kiesgewinnung zurück. Denn bereits seit...
weiterlesen
Der Initiativkreis zukunft niederrhein warnt davor, die Versorgungssicherheit mit den wichtigen Baurohstoffen Sand und Kies zu gefährden. Das Ruhrparlament kommt seiner Verantwortung in der...
weiterlesen
86 Prozent der Niederrheiner leben gerne in ihrem Wohnort. Das hat eine neue repräsentative forsa-Umfrage zur "Zukunft der Region Niederrhein" im Auftrag des Initiativkreises...
weiterlesen
Der Regionalverband Ruhr hat den Regionalplan offengelegt, zukunft niederrhein hat parallel dazu alle Fakten rund um SAND+KIES offengelegt. Die Online-Dialog-Aktionen des Initiativkreises waren ein...
weiterlesen
Bewusstsein für Rohstoffe soll gestärkt werden   Das Bundeskabinett hat in dieser Woche die neue Rohstoffstrategie der Bundesregierung verabschiedet. Im neuen Strategiepapier wird klar...
weiterlesen
Der Tod von zwei Mitarbeitern der Heeren-Herkener Kiesbaggerei bei einem tragischen Unfall im Kieswerk Breels in Isselburg-Anholt am 28. November 2017 hat uns tief...
weiterlesen
Die Initiative zukunft niederrhein startet eine Heimat-Kampagne am Niederrhein. Mit einem neuen Label und dem Slogan „Sand+Kies schafft Heimat“ soll verdeutlicht werden, dass Sand...
weiterlesen