Ohne Sand und Kies keine Sanierung möglich Niederrhein, 19. März 2025 – Der Bundestag hat den Grundstein für ein milliardenschweres Paket zur Sanierung der maroden Infrastruktur in Deutschland...
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Neue „kies im dialog“-Ausgabe Niederrhein, 14. November 2024 – Am 15. November erscheint die zweite Ausgabe des Informationsservices „kies im dialog“, herausgegeben von der Initiative...
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Keine realistische Perspektive für Kies-Ausstieg

Mit der wiederholten Forderung eines „Kies-Teilplans“ soll lediglich das aktuell laufende Planungsverfahren des RVR gestört und am Ende verzögert werden. Zu einer tatsächlichen Lösung des „Dauer-Konflikts“ rund um die regionale Rohstoffgewinnung trägt der erneute Anlauf des Kreises Wesel und der Kommunen leider nicht bei. Denn der von der Landesregierung angedachte „perspektivische“ Ausstieg aus der „Kies- und Kiessandgewinnung“ ist und bleibt ein Szenario: Ein Szenario, das den Realitätscheck nicht überstehen wird. Aussteigen würde man damit nämlich perspektivisch aus der Schaffung von bezahlbarem Wohnraum, aus der Erhaltung einer funktionierenden Infrastruktur, aus der Energiewende und damit letztendlich aus der Idee eines klimafreundlichen Industrielandes Nordrhein-Westfalen.

Ausstieg aus allem, Einstieg ins Nichts

„Man kann nicht aus allem aussteigen, ohne zu wissen, wo man am Ende einsteigt. Das gilt in der dicht besiedelten Industrieregion NRW im besonderen Maße. Bevor man die Planungssicherheit der hier noch tätigen Wirtschaftsunternehmen und die Versorgungssicherheit mit den wichtigsten Baurohstoffen Sand und Kies über Bord wirft, sollte man den zukünftigen Bedarf sorgsam und unvoreingenommen prüfen“, so zukunft niederrhein-Geschäftsführer Sascha Kruchen. Belastbare Studien belegen nämlich jetzt schon eindeutig, dass man auch in Jahrzehnten mineralische Primärrohstoffe nur zu rund 15 Prozent durch Recyclingmaterial ersetzen kann. Mit einem Ausstieg aus der Gewinnung dieser Rohstoffe, müsste man also auch aus 85 Prozent der Bauvorhaben aussteigen. Zudem hat auch das grüne Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz erkannt, dass die Energiewende und das damit verbundene Erreichen der Klimaschutzziele einen Mehrbedarf an mineralischen Rohstoffen wie Sand und Kies mit sich bringt: Auch Klimaschutz braucht ein stabiles Fundament!

Bundeskanzler steht zum Kiesabbau

Bundeskanzler Olaf Scholz hat es in der vergangenen Woche auf den Punkt gebracht: „Irgendwo in Deutschland muss Kies abgebaut werden. Da will ich mich nicht verdrücken. Wir können nicht sagen: Meine Tochter braucht eine neue Wohnung, aber keinen Kies. Das wird nicht zusammengehen.“ Die Lokalpolitiker vom Niederrhein, die jetzt erneut einen Teilplan für die regionale Rohstoffgewinnung fordern, verdrücken sich in dieser Frage aber. „Man kann sich nicht wöchentlich in der Lokalpresse für neue Bauprojekte feiern lassen und gleichzeitig die dafür benötigten Baurohstoffe abschaffen wollen. Dann greift die Schippe beim nächsten Spatenstich ins Leere“, so Sascha Kruchen weiter

Ausstieg aus dem Wohlstand

Die einzige Möglichkeit zum Ausstieg aus der regionalen Gewinnung in NRW wäre der Import dieser systemrelevanten Baurohstoffe aus dem Ausland oder aus anderen Bundesländern. Das wäre aber auch der Einstieg in weite, klimaschädliche Transportwege und in neue Importabhängigkeiten. Es geht also am Ende nicht darum, ob eine „Teilplan-Lösung“ für Sand und Kies rechtlich möglich ist oder nicht. Es geht am Ende um die Erhaltung von Wertschöpfung und Wohlstand im Industrieland NRW, denn ohne Rohstoffe hat die Wertschöpfungskette keinen Anfang.

Mehr Wertschätzung für regionale Rohstoffgewinnung

Die Initiative zukunft niederrhein begrüßt das klare Bekenntnis der Bundesregierung zur heimischen Rohstoffgewinnung. „Wir freuen uns über Rückenwind aus dem grünen Wirtschafts- und Klimaschutzministerium in Berlin. Die aktuelle Rohstoffstrategie aus dem Hause Habeck stärkt auch unsere Positionen hier vor Ort rund um die Ausweisung von neuen Sand- und Kies-Flächen“, sagte zukunft niederrhein-Geschäftsführer Sascha Kruchen bei einer Pressekonferenz am Freitag (3.2.2023) in Wesel.

Das Wirtschafts- und Klimaschutzministerium hatte zu Beginn des Jahres die nationale Rohstoffstrategie auch mit wichtigen Eckpunkten für die heimische Rohstoffgewinnung ergänzt. Diese sichert demnach „am besten die Versorgung“ und garantiert „die Einhaltung unserer hohen Umwelt- und Sozialstandards“. Außerdem wird bestätigt, dass die Energie- und Klimawende in Deutschland „zu einem erheblichen Mehrbedarf an entsprechenden mineralischen Rohstoffen“ führt, die man möglichst regional gewinnen soll. Denn: „Bei einigen wichtigen Rohstoffen, auch solchen, die wir für die Energiewende brauchen, lohnt sich der Transport aus Kostengründen nicht, z.B. bei Kiesen und Sanden.“ Lange Transport- bzw. Importwege sind außerdem „klimaschädlicher“. Diese wichtigen Erkenntnisse und Botschaften müssen nun auch vom grünen Bundesministerium an die NRW-Landesregierung und von dort zu den Kommunen und Menschen vor Ort vermittelt werden

Diese Vermittlung von Informationen rund um die regionale Gewinnung von Sand und Kies wird die Unternehmensinitiative in den nächsten Wochen mit einer erneuten Dialog-Aktion unterstützen. Jeder kann online auf www.sandundkies.net jede Frage stellen und zukunft niederhein wird sie ausnahmslos beantworten. Es geht dabei nicht nur um sachlichen Austausch, Offenheit und Transparenz, sondern auch um gesamtgesellschaftliche Verantwortung und Daseinsfürsorge: Die künstliche Verknappung und Verteuerung der wichtigsten Baurohstoffe Sand und Kies bremst nicht nur die Schaffung von bezahlbarem Wohnraum, sondern auch die Energiewende und den Klimaschutz aus. „Unsere Unternehmen würden sich daher mehr Wertschätzung für ihren Beitrag zum Erhalt und Wohlstand des Industrielandes Nordrhein-Westfalen wünschen und begrüßen, dass es mit der dritten Offenlage des Regionalplans Ruhr den von vielen lang erwarteten nächsten Schritt im aktuellen Planungsverfahren gibt“, so Sascha Kruchen von zukunft niederrhein.

Internationaler Sonderpreis für Kies-Kommunikation

zukunft niederrhein-Geschäftsführer Sascha Kruchen (2.v.l.) bei der Preisverleihung in Brüssel – mit UEPG-Generalsekretär Dirk Fincke (1.v.l.), UEPG-Direktoriumsmitglied Francelina Pinto (2v.r.) und UEPG-Präsident Antonis Antoniou Latouros (1.v.r.)

Der Initiativkreis zukunft niederrhein ist bei der Verleihung der Nachhaltigkeits-Awards der europäischen Gesteinsindustrie (UEPG-Sustainable Development Awards 2022) mit einem Sonderpreis für Kommunikation ausgezeichnet worden. Die besondere Würdigung wurde bei einer festlichen Gala in Brüssel an zukunft niederrhein-Geschäftsführer Sascha Kruchen überreicht: „Wir sind stolz, dass unsere Öffentlichkeitsarbeit jetzt auch auf europäischer Ebene für positive Aufmerksamkeit gesorgt hat. Regionale Rohstoffgewinnung ist aufgrund der aktuellen Weltlage und mit Blick auf den Klimaschutz wichtiger denn je – das ist die entscheidende Botschaft.“

Gemeinsam für mehr Rohstoff-Bewusstsein

Der Initiativkreis aus 13 Sand- und Kiesunternehmen hat in den vergangenen Monaten auf Plakaten, in Hörfunkspots, auf unterschiedlichen Social Media-Kanälen und mit einer Informationsbroschüre für viele Haushalte am Niederrhein um mehr Akzeptanz für die regionale Gewinnung von Sand und Kies geworben. Für dieses gemeinsame Engagement hatte die Initiative im April dieses Jahres bereits den Nachhaltigkeitspreis der deutschen Gesteinsindustrie bekommen. „Sowohl national als auch international waren die Jurys mit unabhängigen Experten besetzt. Das macht die Auszeichnungen für uns besonders wertvoll“, sagt Sascha Kruchen von zukunft niederrhein. So haben zum Beispiel Ralf Schulte vom NABU, Albert Wotke von der Umweltorganisation WWF und Martin Harper von BirdLife international über die Preisvergabe mitentschieden.

Der Rohstoff-Bedarf liegt vor der Haustür

Die Initiative zukunft niederrhein will auch zukünftig mit einprägsamen Maßnahmen das Rohstoff-Bewusstsein in der Bevölkerung stärken und für den allgemeinen Nutzen von Sand und Kies werben. Dabei soll auch verdeutlicht werden, dass der Bedarf an diesen Rohstoffen direkt vor der Haustür liegt. So kommen zum Beispiel bei der Sanierung der Bahnhofstraße in Moers-Kapellen rund 16.000 Tonnen zum Einsatz, die Mozartstraße in Neukirchen-Vluyn wird aktuell ebenfalls mit tausenden Tonnen Sand und Kies neugestaltet. „Vielen Anwohnern ist anscheinend nicht bewusst, dass ein herkömmlicher Betonpflasterstein zu 80 Prozent aus Sand und Kies besteht. Hier müssen wir noch besser informieren“, so Kruchen weiter. Die internationale Anerkennung des Engagements der Initiative sorgt dabei für zusätzliche Motivation. Die zu Beginn des kommenden Jahres anstehende dritte Offenlage des Regionalplans Ruhr will zukunft niederrhein auch wieder mit einer Dialog-Aktion begleiten. Rund um die regionale Rohstoffgewinnung sollen keine Fragen offenbleiben.

Wichtiger Schritt in Richtung Planungs- und Versorgungssicherheit

Die Landesplanung im grünen NRW-Wirtschaftsministerium sorgt für Rechtssicherheit rund um die Ausweisung von Rohstoffgewinnungsflächen im zukünftigen Regionalplan Ruhr. „Das ist ein guter Tag für die Versorgungssicherheit in der Region und in NRW, weil die Phantomdiskussion rund um einen Teilplan für Sand und Kies nun endlich beendet ist“, so zukunft niederrhein-Geschäftsführer Sascha Kruchen. Dass der RVR nun, wie vom Ruhrparlament demokratisch beschlossen, das Verfahren für einen neuen Regionalplan rechtmäßig fortführt, ist ein wichtiger Schritt in Richtung Planungssicherheit. Die Initiative zukunft niederrhein wird die für Ende Januar geplante dritte Offenlegung des Planungswerks mit einer Dialog-Aktion aktiv begleiten. „Die Sicherung der wichtigen Baurohstoffe Sand und Kies duldet schon längst keinen Aufschub und keine Verzögerung mehr. Eine in der vergangenen Woche vorgelegte Studie im Auftrag der Bundesregierung bestätigt klar, dass wir ohne neue Genehmi-gungen von Rohstoffgewinnungsprojekten in eine massive Verknappung und Preissteigerung steuern. Besonders im dicht besiedelten Industrieland NRW muss die Versorgungssicherheit aber gewährleistet bleiben. Diese Fakten müssen Regierungsverantwortliche, egal welcher Partei, am Ende anerkennen“, so Sascha Kruchen von zukunft niederrhein weiter.

International anerkannte Kies-Kommunikation

Der Initiativkreis zukunft niederrhein geht morgen (30. November 2022) in das Rennen um den Nachhaltigkeitspreis der europäischen Gesteinsindustrie. Die Unternehmensinitiative hat sich in der Kategorie „Kommunikation“ für die internationale Auszeichnung qualifiziert. Bei einer festlichen Gala in Brüssel sind noch Bewerber aus 12 weiteren europäischen Ländern am Start. Im April wurde die Initiative zukunft niederrhein für ihr nachhaltiges Konzept zur Schaffung von mehr Rohstoffbewusstsein rund um die Sand- und Kiesgewinnung als nationaler Gewinner in Berlin ausgezeichnet. „Wir sind stolz, dass unsere vielfältigen Kommunikationsmaßnahmen jetzt auch auf europäischer Ebene für Aufmerksamkeit sorgen. Regionale Rohstoffgewinnung ist aufgrund der aktuellen Weltlage und mit Blick auf den Klimaschutz wichtiger denn je – das ist die entscheidende Botschaft“, so zukunft niederrhein-Geschäftsführer Sascha Kruchen.

Gemeinsam für mehr Rohstoff-Bewusstsein

Der Initiativkreis aus 13 Sand- und Kiesunternehmen hat in den vergangenen Monaten auf Plakaten, in Hörfunkspots, auf unterschiedlichen Social Media-Kanälen und mit einer Informationsbroschüre für viele Haushalte am Niederrhein um mehr Akzeptanz für die regionale Gewinnung von Sand und Kies geworben. „Unser Erfolg wird dabei gerne unterschätzt, weil die Anti-Kies-Gruppen zwar überschaubar, aber extrem laut sind. Wir stellen fest, dass wir vor allem bei den jungen Menschen am Niederrhein kaum auf Ablehnung stoßen, weil in dieser Gruppe wohl klar ist, dass man noch einiges an mineralischen Primärrohstoffen brauchen wird, auch für das Gelingen der Klimawende“, so Kruchen weiter.

Der Rohstoff-Bedarf liegt vor der Haustür

Die Initiative zukunft niederrhein will auch zukünftig mit einprägsamen Maßnahmen das Rohstoff-Bewusstsein in der Bevölkerung stärken und für den allgemeinen Nutzen von Sand und Kies werben. Dabei soll auch verdeutlicht werden, dass der Bedarf an diesen Rohstoffen direkt vor der Haustür liegt. So kommen zum Beispiel bei der Sanierung der Bahnhofstraße in Moers-Kapellen rund 16.000 Tonnen zum Einsatz, die Mozartstraße in Neukirchen-Vluyn wird aktuell ebenfalls mit tausenden Tonnen Sand und Kies neu gestaltet „Vielen Anwohnern ist anscheinend nicht bewusst, dass ein herkömmlicher Betonpflasterstein zu 80 Prozent aus Sand und Kies besteht. Hier müssen wir noch besser informieren“, sagt Sascha Kruchen von zukunft niederrhein. Die internationale Anerkennung des Engagements der Initiative sorgt dabei für zusätzliche Motivation.

Verzögerungstaktik statt Versorgungssicherheit?

Der Initiativkreis zukunft niederrhein warnt davor, die Versorgungssicherheit mit den wichtigen Baurohstoffen Sand und Kies zu gefährden. Das Ruhrparlament kommt seiner Verantwortung in der Regionalplanung nach dem Raumordnungsgesetz sachgerecht nach, denn es wägt öffentliche und private Belange ausgewogen miteinander ab. Dabei muss gerade in diesen Zeiten die Versorgungssicherheit mit unseren heimischen Rohstoffen im Mittelpunkt stehen. Wer jetzt weiter auf Zeit spielt, dem geht schon bald das Material aus. „Wenn man sich die Restlaufzeiten vieler Gewinnungsprojekte am Niederrhein anschaut, wird klar, dass wir in eine selbstverschuldete Rohstoffknappheit steuern. Ohne neue Genehmigungen wird sich die Fördermenge unserer Unternehmen schon in den kommenden fünf bis sechs Jahren fast halbieren“, so zukunft niederrhein-Geschäftsführer Sascha Kruchen.

Selbstverschuldete Rohstoffknappheit

„Da fallen erhebliche Mengen weg, die dringend in der Region für die Schaffung von bezahlbarem Wohnraum, für unaufschiebbare Infrastruktur-Sanierungsmaßnahmen und für das Gelingen der Energie- und Verkehrswende benötigt werden“, so Kruchen weiter. Wer jetzt noch mehr Zeit für die Erfindung eines Ausstiegszenarios fordert, hat den Bezug zur Realität verloren. Der RVR hat bereits vor 13 Jahren den Auftrag erhalten, einen Regionalplan für das Ruhrgebiet vorzulegen. Von einem Hauruckverfahren kann also nicht die Rede sein. Und vergessen wir nicht: Lediglich aus der Stadt Wesel sind konkrete Vorschläge zur Flächenausweisung gekommen. Die anderen Städte und Gemeinden haben diese Chance leider nicht genutzt.

Teures Einstiegsszenario in klimaschädliche Importabhängigkeit

Wird nicht bald Planungssicherheit für die regionale Rohstoffgewinnung geschaffen, erleben wir stattdessen ein Einstiegsszenario in deutliche Preissteigerungen, in Importabhängigkeiten und in klimaschädliche Transporte aus dem Ausland. Recycling wird dabei von unseren Unternehmen ausdrücklich unterstützt und kann auch einen Beitrag zum Ersatz von Sand und Kies leisten. Nur ist es am Ende keine Lösung, denn die Primärrohstoffe werden weiter gebraucht. Viele regionale Politiker täuschen aber sich und andere über die zur Verfügung stehenden Mengen an Recycling-Material. Eine aktuelle wissenschaftliche Studie (Deutsches Institut für Wirtschaftsforschung) sagt klar, dass die Substitutionsquote bei Steine-Erden-Rohstoffen selbst im Jahr 2040 im allerbesten Fall bei nur gut 15 Prozent liegen wird.

Flächenausweisung ist kein Einschnitt in Natur und Umwelt

„Wenn man vor diesem Hintergrund bedenkt, dass die Genehmigungsverfahren von realisierbaren Gewinnungsprojekten dann noch mehrere Jahre dauern können, ist aktuell nur ein Ausstieg aus der Versorgungssicherheit zu befürchten“, so Sascha Kruchen von zukunft niederrhein. Ergänzend sollte auch noch mal deutlich gemacht werden, dass es aktuell im RVR-Gebiet nur um eine reine Ausweisung von Flächen für die regionale Rohstoffgewinnung geht, die noch von einem demokratisch gewählten Parlament beschlossen werden muss. Wieviel Tonnen Sand und Kies dort in welchem Zeitraum gefördert werden, bestimmen am Ende öffentliche Hand und Privatverbraucher als Kunden und nicht die Industrieunternehmen. Denn was nicht tatsächlich gekauft und genutzt wird, bleibt im Boden – eine Lagerung größerer Mengen Sand und Kies ist in der Praxis nicht möglich.

Widersprüchlicher geht es kaum

Ein besseres Bild für die Irrationalität der Kies-Gegnerschaft kann es eigentlich nicht geben: Bauern fahren im Trecker-Korso über die Weseler Rheinbrücke zur Anti-Kies-Demo – sie nutzen also ein Bauwerk, das es ohne Sand und Kies gar nicht geben würde. Davon abgesehen findet die besagte Demo im Grunde genommen auf Sand und Kies statt, der von zukunft niederrhein-Unternehmen produziert wurde. Aber auch das inhaltliche Fundament der Demo besteht hauptsächlich aus widersprüchlichem Widerstand.

Uneinige Parteifreunde

Organisiert wird die Demo gegen regionale Rohstoffgewinnung unter anderem von den Grünen vor Ort – einen Tag nachdem ihr Bundesminister für Wirtschaft und Energie, Robert Habeck, auf dem Rohstoff-Kongress des BDI gefordert hat, dass sich das „gesellschaftliche Mindset“ ändern müsse, um regionale Rohstoffgewinnung möglich zu machen. Das scheint an der Basis nicht angekommen zu sein. Auf der Demo positioniert sich auch Landrat Ingo Brohl von der CDU gegen Sand und Kies. Das macht er nur rund 7 Stunden nachdem seine eigene Partei im Bundestag beantragt hat, „die heimische Rohstoffsicherung in der Raumordnung umfassend zu stärken.“ Außerdem fordern Brohls CDU-Parteifreunde einen Rohstoffgipfel, bei dem „umfassende Maßnahmen zur Beschleunigung und Weiterentwicklung von Planungs- und Genehmigungsverfahren“ beschlossen werden sollen.*

Es ist politische und gesellschaftliche Verantwortung gefragt

Die SPD-Bürgermeister aus Neukirchen-Vluyn und Kamp-Lintfort protestieren in Wesel dagegen, dass die Ausweisung der Sand- und Kiesflächen jetzt nach einem Plan erfolgen soll, den eine SPD-geführte NRW-Landesregierung aufgestellt hat. Widersprüchlicher geht es eigentlich nicht. Es ist daher zu begrüßen, dass der Regionalverband jetzt zügig für Planungssicherheit sorgen will, denn diese Planung ist entscheidend für die wirtschaftliche Zukunft und die Wohlstandsentwicklung in der Region und im gesamten Land. „Jede weitere Verzögerung sorgt für eine künstliche Verknappung der regionalen Rohstoffe Sand und Kies, zusätzliche Import-Abhängigkeiten und damit für Preissteigerungen, die wir am Ende alle bezahlen müssen“, so zukunft niederrein-Geschäftsführer Sascha Kruchen.

* Bundestag 21.10.2022: Beratung des Antrags der Fraktion der CDU/CSU – Deutschlands Rohstoff-abhängigkeit reduzieren – Neue Rohstoffpartnerschaften auf den Weg bringen, heimische Rohstoff-gewinnung stärken / Drucksache 20/4042

Es geht um die Versorgungssicherheit einer Metropolregion


Der Initiativkreis zukunft niederrhein begrüßt es grundsätzlich, dass der Regionalverband Ruhr die Öffentlichkeit über die angekündigte 3. Offenlegung des Regionalplans (Freitag, 21.10.2022) informieren will. Positiv zu bewerten ist vor allem, dass sich diesmal auch Vertreter von Bürgerinitiativen über die Planung regionaler Rohstoffgewinnung aufklären lassen wollen. Ähnliche Angebote im Vorfeld der vorangegangenen Offenlegungen wurden noch demonstrativ von dieser Seite boykottiert. Schade ist allerdings, dass die Informationsveranstaltung anscheinend wieder nur als Bühne für Protest und Widerstand genutzt werden soll und die sachliche Auseinandersetzung mit dem Thema Rohstoffversorgung daher zu kurz kommt. Dass hier im Vorfeld des Info-Termins mit großem Tamtam demonstriert werden soll, gegen Pläne, die man nicht mal kennt, spricht für sich. „Wer in diesen Zeiten aus persönlichen Gründen gegen Windkraftanlagen, Stromtrassen oder regionale Rohstoffgewinnung protestiert, hat offensichtlich den aktuellen Überblick verloren. Man kann nicht mehr nur darauf schauen, was vor der eigenen Haustür passiert“, sagt zukunft niederrhein-Geschäftsführer Sascha Kruchen.

Einsprüche im Promille-Bereich

Im Gebiet des RVR leben über 5,1 Millionen Menschen. Es geht bei der Planung also um diese Bevölkerung, ihre Versorgungssicherheit mit regionalen Rohstoffen und sehr viel mehr. Die knapp 8.000 Einsprüche gegen die Rohstoffgewinnung entsprechen demnach nur einem Bevölkerungsanteil von gerade mal 0,15 Prozent (1,5 Promille). Im Gebiet des Regionalverbandes gibt es über 160.000 Hektar landwirtschaftliche Fläche. Davon sollen maximal rund 900 Hektar in einem Zeitraum von 20 Jahren für die regionale Gewinnung von Sand und Kies genutzt werden. Zur Debatte stehen also in den kommenden Jahrzehnten höchstens 0,6 Prozent der Ackerfläche im Versorgungsgebiet. „Bei der enormen Wichtigkeit der regionalen Baurohstoffe für die Aufrechterhaltung unserer Infrastruktur, für die Schaffung von bezahlbarem Wohnraum, für die Energie- und die Verkehrswende, sind diese vorübergehenden Landschaftseingriffe mehr als vertretbar“, so Sascha Kruchen von zukunft niederrhein.

Heimische Gewinnung von Sand und Kies ist „unabdingbar“

Der Angriffskrieg Russlands auf die Ukraine und die Auswirkungen der Corona-Pandemie haben deutlich gezeigt, wie wichtig die Versorgungssicherheit im eigenen Land ist. Dies gilt insbesondere bei der Versorgung mit Rohstoffen. Dabei spielen vor allem „heimische Rohstoffe eine wichtige Rolle“, heißt es aktuell von der Bundesregierung in einer Antwort auf eine entsprechende Anfrage der CDU/CSU-Fraktion im Bundestag. Die Position der Koalition aus SPD, Grünen und FDP ist hier eindeutig: „Um den Bedarf an Baurohstoffen zu decken, ist zur Vermeidung hoher Kosten und Umweltbelastungen durch lange Transportwege eine dezentrale, verbrauchernahe und nachhaltige Gewinnung dieser Massenrohstof-fe unabdingbar.“ Anders ausgedrückt: Regionale Sand- und Kiesgewinnung ist nicht nur notwendig, sondern auch klimafreundlicher.

Versorgungsengpässe und Preissteigerungen verhindern

Die Bundesregierung hat also verstanden und sendet damit auch ein klares Signal an die verantwortlichen Regionalpolitiker. „Im Energie-Sektor wird aktuell massiv deutlich, was passiert, wenn man Ausstiege forciert, ohne dass die Versorgungssicherheit gewährleistet ist und sich außerdem noch von Importen aus dem Ausland abhängig macht: Wir alle müssen es teuer bezahlen“, so zukunft niederrhein-Geschäftsführer Sascha Kruchen. Auch die Entscheidungsträger vor Ort sollten daher geeignete Rah-menbedingungen schaffen, um Versorgungsengpässe und massive Preissteigerun-gen zu verhindern. Blockadepolitik blockiert in der aktuell angespannten Situation noch zusätzlich die gesellschaftliche und wirtschaftliche Zukunft unseres Landes.

Grüne Transformation sorgt für mehr Rohstoffbedarf

In dieser Zukunft wird die grüne Transformation von Gesellschaft und Wirtschaft näm-lich eher zu einem Anstieg der Nachfrage nach Rohstoffen und folglich auch der Preise führen. Ohne mineralische Rohstoffe wie Sand und Kies sind Energie- und Verkehrs-wende in Deutschland nachweislich nicht zu schaffen. Ein wichtiger Baustein einer zukünftigen Rohstoff-Strategie ist dabei selbstverständlich auch die Nutzung von sämt-lichen Recyclingpotentialen im Baustoffbereich. Aktuelle Studien belegen aber, dass Recycling-Baustoffe in den kommenden Jahrzehnten zwar einen wachsenden, aber auch weiterhin nur geringen Beitrag zur Versorgungssicherheit leisten können. „Von daher festigt das klare Bekenntnis der aktuellen Bundesregierung zur regionalen Sand- und Kiesgewinnung unsere Argumente und wir hoffen, dass sich auch die Politik auf Landesebene und vor Ort gesamtgesellschaftlichen Realitäten und wirtschaftlichen Fakten stellt. Informationen und Dialog dazu bieten wir in alle Richtungen weiter an“, bekräftigt Sascha Kruchen von zukunft niederrhein.

Offener Brief zur Kies-Resolution

Die Mitglieder des Weseler Kreistags haben in ihrer Sitzung am Donnerstag, 9. Juni 2022, einstimmig eine Resolution zum Abbau von Sand und Kies im Kreis Wesel nach beschlossen. Um mehr Transparenz rund um das Thema zu schaffen und als Grundlage für einen sachlichen Dialog hat die Initiative zukunft niederrhein dazu am 25.6.2022 in einem offenen Brief an den Kreistag Stellung bezogen:

Sand und Kies werden regional gewonnen und auch regional eingesetzt. Wir teilen die Meinung, dass die Gewinnung dieser heimischen Rohstoffe grundsätzlich frühzeitig mit allen Beteiligten erörtert und abgestimmt werden sollte. Wir waren und sind nach wie vor offen für Gespräche.

Für politische Forderungen nach mehr Wohnungsbau, Ausbau der Windenergie sowie Sanierung und Erneuerung von Straßen und Brücken in NRW werden künftig auch mehr Sand und Kies benötigt. Dabei können Recycling- oder Ersatzbaustoffe in Zukunft bestenfalls 25 Prozent des Bedarfes decken.

Planwirtschaft ist keine Lösung

Wer eine Reduzierung elementarer heimischer Rohstoffe auf 50 Prozent fordert, geht grob fahrlässig mit der Zukunft und den wirtschaftlichen Möglichkeiten der jüngeren Generation um. Kann dann ab Mitte des Jahres nicht mehr gebaut werden, weil die planwirtschaftlich festgelegten Gewinnungsmengen erreicht sind? In unserer sozialen Marktwirtschaft hat der Staat die Steuerungsfunktion von Wirtschaftsgütern bewusst nicht übernommen.

Im Falle dieser künstlichen Verknappung müssten benötigte Rohstoffe über weite Strecken, auch aus dem Ausland, sofern verfügbar, teurer und klimaschädlicher zu uns transportiert werden. Außerdem würde eine neue Abhängigkeit von externen Lieferanten geschaffen.

Insgesamt positive Auswirkungen auf Flora und Fauna

Langjährige Erfahrungen und Studien zeigen: Bereits während der Rohstoffgewinnung siedeln sich seltene Tier- und Pflanzenarten an. Die Biodiversität steigt und Sand- und Kiesgewinnungsflächen werden offiziell ökologisch höher bewertet als reine Ackerflächen.

Grund- und Trinkwasser nicht gefährdet

Mehrere Studien der letzten Jahre belegen, dass die Sand- und Kiesgewinnung keinen nennenswerten Einfluss auf Trink- und Grundwasser hat. Es gibt auch keine Wasserknappheit. In Duisburg-Baerl werden zum Beispiel jährlich rund 1 Milliarde Liter Trinkwasser ungenutzt in den Rhein gepumpt.

Ernährung bleibt gesichert

Für die meisten Feldfrüchte am Niederrhein gibt es eine Überproduktion. Bundesweit werden 1,5 Mio. ha zur Pflanzenproduktion für die Energieerzeugung aus Biomasse genutzt. Für bereitgestellte Ackerflächen erhalten Eigentümer meistens neue, zusätzliche Nutzflächen. Ackerland geht hier bei uns vor allem durch naturschutzrechtliche Ausgleichsmaßnahmen verloren.

Nachweispflicht als Bürokratie-Monster

Statistisch nutzt jeder Mensch in NRW (über 16 Jahre) rund 10 Kilo Sand und Kies pro Tag. Wie soll da eine zuverlässige Nachweispflicht realisierbar sein? Soll für jeden, der Sandkastensand kauft, ein behördlicher Nachweis erstellt werden?

Sand- und Kiesgewinnung schadet nicht, der Kies-Euro schon

Sand- und Kiesgewinnungsflächen werden schon jetzt durch die Unternehmen aufgrund der gesetzlichen und behördlichen Vorgaben und Auflagen auf eigene Kosten renaturiert. Eine zusätzliche Kies-Steuer würde aber die Rohstoffe für private Verbraucher, Kommunen und alle Steuerzahler teurer machen.

Wir freuen uns auf einen echten lösungsorientierten Austausch.

Weitere Informationen unter: www.sandundkies.net/offenerbrief