Ohne Baurohstoffe keine Infrastruktur Niederrhein, 2. Juni 2025 – Die Initiative zukunft niederrhein warnt vor einer drohenden Versorgungslücke bei den wichtigsten Baurohstoffen Sand und Kies – und...
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Unehrliche Debatte über Floating-PV

Niederrhein, 18. Juni 2025 – Die Initiative zukunft niederrhein weist die Aussagen des SPD-Landtagsabgeordneten René Schneider zur Nutzung von Baggerseen für schwimmende Photovoltaik (Floating-PV) mit Nachdruck zurück. Die von Schneider formulierte Kritik an der Energienutzung durch die heimischen Sand- und Kiesunternehmen verkennt sowohl die ökologische als auch die wirtschaftliche Realität am Niederrhein.

„Wer Floating-PV auf Baggerseen pauschal mit Greenwashing gleichsetzt, ignoriert nicht nur die Fakten, sondern schadet auch der Region“, erklärt zukunft niederrhein-Geschäftsführer Sascha Kruchen. „Unsere Unternehmen nutzen ihre eigenen Betriebsflächen zur regenerativen Stromerzeugung – das ist weder neu noch fragwürdig, sondern aktiver Beitrag zur Energiewende und zur Dämpfung der Stromkosten.“

Baggerseen sind nachweislich auch keine „toten Gewässer“, wie Schneider unterstellt. Untersuchungen belegen, dass sie in der Regel eine höhere Biodiversität aufweisen als die vorherigen Intensivagrarflächen. Floating-PV wirkt darüber hinaus positiv auf die Gewässerökologie: Die Module reduzieren die Verdunstung, bremsen die Algenbildung und leisten so auch einen Beitrag zum Artenschutz – wie auch der Landesverband Erneuerbare Energien NRW bestätigt.

Fakten statt Unterstellungen: Floating-PV nutzt Klima, Natur und Region

Die Initiative kritisiert, dass bestehende gesetzliche Einschränkungen den Ausbau von Floating-PV unverhältnismäßig bremsen. Deshalb hat die Landesregierung angekündigt, diese Hemmnisse mit einer Bundesratsinitiative abzubauen. Es ist daher unverständlich, warum Schneider hier Gegenpositionen vertritt – zumal seine eigene Partei auf Bundesebene für einen Industriestrompreis eintritt, um den Standort Deutschland zu stärken und die Strompreise sind natürlich auch für die Rohstoffunternehmen ein zentraler Faktor

„Am Niederrhein werden regionale Baurohstoffe mit regionalem Ökostrom produziert. Solaranlagen auf Baggerseen sind also ein sinnvoller Baustein, um regionale Wertschöpfung mit Klimaschutz zu verbinden – ohne zusätzliche Eingriffe in die Landschaft“, so Kruchen weiter. zukunft niederrhein stellt dabei klar: Floating-PV ist kein Vorwand für neue Gewinnungsgebiete. Es geht darum, vorhandene Wasserflächen sinnvoll zu nutzen – für die Energiewende, für die Region und für eine bezahlbare Bauzukunft.

Gesprächsbereitschaft statt Polarisierung

Gerade in der aktuellen Wirtschaftslage ist es nämlich völlig fehl am Platz, Neiddebatten über unternehmerisches Handeln zu führen. Die anhaltende, überwiegend unehrlich geführte Diskussion über einen Ausstieg aus der heimischen Sand- und Kiesgewinnung sorgt für enorme Verunsicherung im Bausektor und wirkt damit als zusätzlicher Preistreiber bei den Rohstoffen. Davon profitiert die Allgemeinheit schon mal nicht – im Gegenteil: Steigende Baukosten treffen besonders die öffentliche Hand und die privaten Bauwilligen.

Als Initiative setzen wir bewusst auf Transparenz und den offenen Dialog. Wir laden alle politischen Akteure, Verbände und Bürgerinnen und Bürger ein, die Chancen und Herausforderungen der Rohstoffgewinnung am Niederrhein sachlich zu diskutieren – insbesondere auch im Hinblick auf die anstehenden Kommunalwahlen in Nordrhein-Westfalen. Die Versorgung mit regionalen Baurohstoffen, der Schutz von Natur und Klima sowie die Zukunftsfähigkeit als Industriestandort gehören aus unserer Sicht gemeinsam auf die öffentliche Agenda.

 

Ohne Baurohstoffe keine Infrastruktur

Niederrhein, 2. Juni 2025 – Die Initiative zukunft niederrhein warnt vor einer drohenden Versorgungslücke bei den wichtigsten Baurohstoffen Sand und Kies – und das vor dem Hintergrund des milliardenschweren Infrastrukturpakets der Bundesregierung. Während die öffentliche Hand investieren will, bricht die regionale Rohstoffgewinnung kontinuierlich weg – vor allem am Niederrhein. Die Ursachen sind politisch hausgemacht: fehlende Genehmigungen, nicht nutzbare Vorratsflächen und stockende Regionalpläne.

Laut aktuellen Branchenberechnungen wird die regionale Gewinnung von Sand und Kies in der Region Niederrhein/Düsseldorf in den kommenden zehn Jahren um bis zu 85 Prozent zurückgehen, wenn keine politischen Gegenmaßnahmen ergriffen werden, so die alarmierende Botschaft bei einer Pressekonferenz der Initiative am Montag (2.6.2025) in Kleve. „Wir stehen vor einem Paradoxon: Milliarden für die Infrastruktur sind da – aber niemand fragt, womit eigentlich gebaut werden soll“, sagt zukunft niederrhein-Geschäftsführer Sascha Kruchen. „Wenn wir jetzt nicht handeln, wird die Rohstoffverknappung zur Kostenlawine – für Bauunternehmen, für Kommunen und am Ende für alle Steuerzahler.“ Das statistische Landesamt in NRW bestätigt schon jetzt steigende Preise bei sinkender Produktionsmenge – ein wirtschaftlicher Frühindikator für Versorgungsengpässe.

Regionale Wirtschaft ist alarmiert

Auch verarbeitende Unternehmen vor Ort erkennen die Warnsignale. Jan Steufkens, Prokurist der REDSUN GmbH & Co. KG in Kevelaer, berichtet: „Für unsere Produktion von Pflaster, Platten und Betonelementen sind wir auf mineralische Rohstoffe angewiesen. Mit Sorge beobachten wir, dass bestehende Abgrabungen auslaufen, die Landesregierung weitere Einschränkungen plant und Betriebe kaum noch Erweiterungen genehmigt bekommen. Uns bleiben kaum Alternativen – es se denn, wir nehmen massive Transportwege in Kauf, was mit erheblichen Kosten und weiteren, großen Belastungen einhergeht.“

Die Initiative fordert eine zügige Überprüfung und Neuausweisung geeigneter Gewinnungsflächen im Regionalplan Düsseldorf. Zudem sollten bereits im Plan enthaltene Reserve- und Sondierungsflächen, die nachweislich nutzbar sind, als BSAB-Flächen mit Genehmigungsperspektive eingestuft werden. Außerdem brauchen wir ein Rohstoffmonitoring, das zukünftige Bedarfe berücksichtigt und sich nicht auf Vorräte stützt, die es gar nicht gibt.

Ein Fünftel des bundesweiten Bedarfs an Sand und Kies wird in Nordrhein-Westfalen produziert – und genutzt. Nirgendwo ist die Abhängigkeit von regionaler Versorgung größer. „Wenn in unserer Region die Produktion einbricht, trifft das die gesamte Bauwirtschaft mit voller Wucht. Infrastrukturprojekte verzögern sich. Baukosten explodieren. Unternehmen wandern ab – oder geben auf“, so Sascha Kruchen von zukunft niederrhein. 

Lesen Sie mehr zu diesen Themen auch in der neuen Ausgabe von „kies im dialog“.

 

kies im dialog – Ausgabe 3 ist da!

Ob Brücken, Straßen, Schulen, Krankenhäuser oder Kanalisation: Milliarden sollen in Deutschlands Infrastruktur fließen – doch die wichtigsten Baurohstoffe werden knapp. In der neuen Ausgabe von kies im dialog werfen wir einen klaren Blick auf die wachsende Versorgungslücke bei Sand und Kies – und zeigen, warum Recycling allein das Problem nicht lösen wird.

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🏛️ Investitionspaket mit Nebenwirkung
Die Investitionsoffensive für Infrastruktur bringt Chancen – aber auch massiven zusätzlichen Rohstoffbedarf. Warum ohne regional gesicherte Vorkommen selbst die besten Baupläne ins Leere laufen könnten.

🛑 Versorgungslücke voraus: Warum viele offiziell ausgewiesene Rohstoffflächen nur auf dem Papier existieren – und was das für Kommunen bedeutet.

♻️ Recycling mit Grenzen: Ein Gespräch mit Prof. Dr.-Ing. Sabine Flamme über das reale Potenzial von Recyclingbaustoffen – und die Illusion völliger Unabhängigkeit von Primärrohstoffen.

📉 Statistische Täuschung: Wie das aktuelle Abgrabungsmonitoring trügerische Sicherheiten schafft – und reale Engpässe verschleiert.

Hier geht es zur aktuellen kies im dialog-Ausgabe!