Allianz gegen geplante Rohstoffabgabe in NRW Der Baustoffverband vero, die IG BAU und unternehmer nrw haben sich im Düsseldorfer Landtag bei einer gemeinsamen Pressekonferenz gegen die in...
leistungen-training
Bilanz des Online-Dialogs: Alle wichtigen SAND+KIES-Fragen beantwortet Der Regionalverband Ruhr hat den Regionalplan offengelegt, zukunft niederrhein hat parallel dazu alle Fakten rund um SAND+KIES offengelegt. Die Online-Dialog-Aktionen des...
leistungen-training

Versorgung mit heimischen Rohstoffen in den kommenden Jahrzehnten „klar gefährdet“

Niederrhein, 17. Mai 2023 Eine jüngst veröffentlichte Studie der renommierten Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Ernst & Young* kommt zu dem alarmierenden Ergebnis, dass die Versorgung in Deutschland auch mit Sand und Kies in den nächsten 25 bis 50 Jahren „klar gefährdet“ ist. Die aufwendige Untersuchung im Auftrag des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz zieht ein eindeutiges Fazit: „Zur Vermeidung von Engpässen gibt es daher auch keinen Spielraum für einen Rückgang der Abbaumengen heimischer Rohstoffe. Darüber hinaus bedarf es deutlich intensiverer Anstrengungen zur Reduktion des Bedarfs an Primarohstoffen.“ Das umfangreiche Werk belegt damit die inhaltlichen Positionen der Initiative zukunft niederrhein: Klarer kann man den Kiesaustiegsphantasien in Region und Land keine Absage erteilen! „Die unabhängige Studie liefert auf über 300 Seiten vor allem das, was die Kiesgegnerschaft in ihren Behauptungen und Forderungen immer schuldig bleibt: fundierte Zahlen, Daten und Fakten in allen Bereichen“, so zukunft niederrhein-Geschäftsführer Sascha Kruchen.

Klare Absage an Kiesausstiegsphantasien

Die Untersuchung der Wirtschaftsexperten in Zusammenarbeit mit Wissenschaftlern der Ruhr-Universität Bochum und der RWTH Aachen macht auch klare Aussagen zur Kreislaufwirtschaft. Demnach kann Recyclingmaterial die Rohstoffe Sand und Kies auch in Jahrzehnten nicht ersetzen, sondern muss die Versorgung dringend ergänzen, um nicht in Engpässe zu geraten. Laut Studie „ist es für das Vermeiden von Versorgungsengpässen in jedem Fall erforderlich, dass inländische Abbaumengen über die nächsten 25+ Jahre entsprechend des ansteigenden Trends aus den vergangenen sieben Jahren weiter zunehmen. Gleiches gilt für die Entwicklung der Nachfrageseite. Hier bedarf es bei (fast) allen Rohstoffgruppen zusätzlicher und verstärkter Anstrengungen hin zu einer Rohstoffwende.“ Dabei berücksichtigt die Untersuchung sämtliche Maßnahmen zur Rohstoffeinsparung: erhöhten Einsatz von Recyclingmaterial, Erhöhung von Gebäudesanierungsraten, Verringerung des Straßennetzausbaus, Erhöhung des Anteils an Mehrfamilienhäusern und materialeffizientes Bauen.

Recyclingmaterial ist dringende Ergänzung

Außerdem enthält die beeindruckende Studie auch eine klare Botschaft an die Export-Kritiker in der Kiesgegnerschaft. Demnach ist es entscheidend für die deutschen Klimaschutzambitionen, dass wir vorhandene Rohstoffe international zur Verfügung stellen und diese Bereitschaft nicht nur von anderen Ländern verlangen: „Der Abbau dieser heimischen Rohstoffe kann daher die Grundlage dafür sein, dass Deutschland seine Versorgung mit Rohstoffen für den Klimaschutz sicherstellt, die es selbst nicht hat.“
Für zukunft niederrhein-Geschäftsführer Sascha Kruchen kann die aktuelle Veröffentlichung der Bundesregierung nicht wichtig genug eingeschätzt werden: „Es geht um die Zukunft unseres Industrielandes und den Wohlstand künftigerer Generationen. Deshalb sollte die Studie zur Pflichtlektüre für alle werden, die sich an der Kies-Diskussion am Niederrhein und in NRW beteiligen wollen.“

* Studie im Auftrag des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK): „Genehmigungsverfahren zum Rohstoffabbau in Deutschland“ / veröffentlicht am 17.4.2023 / Die Studie ist hier abrufbar.

Bilanz des Online-Dialogs: Alle wichtigen SAND+KIES-Fragen beantwortet

Der Regionalverband Ruhr hat den Regionalplan offengelegt, zukunft niederrhein hat parallel dazu alle Fakten rund um SAND+KIES offengelegt. Die Online-Dialog-Aktionen des Initiativkreises waren ein Erfolg: Insgesamt konnten Fragen zu über 30 Bereichen der regionalen Rohstoffgewinnung* ausführlich auf der Internetseite beantwortet werden. „Die Top-Themen der Menschen am Niederrhein waren Recycling, Nachnutzung der Gewinnungsflächen und die Sorge um die Natur. Dazu haben wir fundiert Stellung bezogen und konnten so viele Gerüchte und Ängste faktenbasiert entkräften“, sagt Sascha Kruchen von zukunft niederrhein.

Über 30 Themen online bearbeitet

Die Aktion rund um die 2. und 3. Offenlegung des Regionalplans Ruhr sollte dabei auch das Rohstoffbewusstsein der Bevölkerung und der lokalen Entscheidungsträger schärfen. „Vor allem in der Kiesgegnerschaft ist leider immer noch die Auffassung verbreitet, dass nur die anderen Rohstoffbedarf haben und anscheinend auch nur die anderen Recyclingmaterial nutzen sollen. Da machen es sich auch viele Politiker vor Ort zu einfach“, so Sascha Kruchen weiter. Die Dialog-Antworten auf der SAND+KIES-Seite bilden ein auf konkreten Zahlen und wissenschaftlichen Belegen fundiertes Korrektiv zu den häufig pauschal geäußerten Behauptungen vieler Aktivisten zu den angefragten Themenbereichen – Unter den Faktensammlungen befinden sich auch Studien von Naturschutz- und Umweltorganisationen.

Mehr Zustimmung bei den Jüngeren

Die Online-Dialog-Aktion wurde von zukunft niederrhein auch intensiv auf den Social-Media-Kanälen der Initiative beworben. Dabei konnte innerhalb eines Jahres ein Stimmungswandel zur regionalen Rohstoffgewinnung verzeichnet werden. Wo vor einem Jahr noch sehr viel Ablehnung in den Kommentaren zu den Beiträgen verbreitet wurde, herrscht mittlerweile auch immer mehr Zustimmung. „Unsere Auswertung zeigt, dass wir vor allem aus der jüngeren Zielgruppe (U35) viele Likes bekommen. Diese Menschen haben den Großteil ihres Lebens noch vor sich und machen sich daher wohl auch mehr Gedanken um Wertschöpfungsketten, ihre Wohlstandsaussichten und die Zukunft des Industrielandes NRW“, analysiert zukunft niederrhein-Geschäftsführer Sascha Kruchen. Deshalb wird die Sand- und Kies-Initiative ihren Dialog in diese Richtung ausbauen. Die jungen Menschen am Niederrhein brauchen Wohnraum, eine noch lange funktionierende Infrastruktur und wollen, dass die Energie- und Verkehrswende gelingt. Es muss verdeutlicht werden, dass eben diese Ziele ohne eine nachhaltige und regionale Rohstoffgewinnung nicht klimafreundlich zu erreichen sind

* Die Fragen und Antworten der Dialog-Aktion finden Sie hier!

Wichtiger Hinweis: Mehrfach gestellte Fragen wurden nicht immer neu beantwortet. Zum Teil sind zu den einzelnen Themen bis zu 10 inhaltlich gleiche Fragen gestellt worden.

 

Keine realistische Perspektive für Kies-Ausstieg

Mit der wiederholten Forderung eines „Kies-Teilplans“ soll lediglich das aktuell laufende Planungsverfahren des RVR gestört und am Ende verzögert werden. Zu einer tatsächlichen Lösung des „Dauer-Konflikts“ rund um die regionale Rohstoffgewinnung trägt der erneute Anlauf des Kreises Wesel und der Kommunen leider nicht bei. Denn der von der Landesregierung angedachte „perspektivische“ Ausstieg aus der „Kies- und Kiessandgewinnung“ ist und bleibt ein Szenario: Ein Szenario, das den Realitätscheck nicht überstehen wird. Aussteigen würde man damit nämlich perspektivisch aus der Schaffung von bezahlbarem Wohnraum, aus der Erhaltung einer funktionierenden Infrastruktur, aus der Energiewende und damit letztendlich aus der Idee eines klimafreundlichen Industrielandes Nordrhein-Westfalen.

Ausstieg aus allem, Einstieg ins Nichts

„Man kann nicht aus allem aussteigen, ohne zu wissen, wo man am Ende einsteigt. Das gilt in der dicht besiedelten Industrieregion NRW im besonderen Maße. Bevor man die Planungssicherheit der hier noch tätigen Wirtschaftsunternehmen und die Versorgungssicherheit mit den wichtigsten Baurohstoffen Sand und Kies über Bord wirft, sollte man den zukünftigen Bedarf sorgsam und unvoreingenommen prüfen“, so zukunft niederrhein-Geschäftsführer Sascha Kruchen. Belastbare Studien belegen nämlich jetzt schon eindeutig, dass man auch in Jahrzehnten mineralische Primärrohstoffe nur zu rund 15 Prozent durch Recyclingmaterial ersetzen kann. Mit einem Ausstieg aus der Gewinnung dieser Rohstoffe, müsste man also auch aus 85 Prozent der Bauvorhaben aussteigen. Zudem hat auch das grüne Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz erkannt, dass die Energiewende und das damit verbundene Erreichen der Klimaschutzziele einen Mehrbedarf an mineralischen Rohstoffen wie Sand und Kies mit sich bringt: Auch Klimaschutz braucht ein stabiles Fundament!

Bundeskanzler steht zum Kiesabbau

Bundeskanzler Olaf Scholz hat es in der vergangenen Woche auf den Punkt gebracht: „Irgendwo in Deutschland muss Kies abgebaut werden. Da will ich mich nicht verdrücken. Wir können nicht sagen: Meine Tochter braucht eine neue Wohnung, aber keinen Kies. Das wird nicht zusammengehen.“ Die Lokalpolitiker vom Niederrhein, die jetzt erneut einen Teilplan für die regionale Rohstoffgewinnung fordern, verdrücken sich in dieser Frage aber. „Man kann sich nicht wöchentlich in der Lokalpresse für neue Bauprojekte feiern lassen und gleichzeitig die dafür benötigten Baurohstoffe abschaffen wollen. Dann greift die Schippe beim nächsten Spatenstich ins Leere“, so Sascha Kruchen weiter

Ausstieg aus dem Wohlstand

Die einzige Möglichkeit zum Ausstieg aus der regionalen Gewinnung in NRW wäre der Import dieser systemrelevanten Baurohstoffe aus dem Ausland oder aus anderen Bundesländern. Das wäre aber auch der Einstieg in weite, klimaschädliche Transportwege und in neue Importabhängigkeiten. Es geht also am Ende nicht darum, ob eine „Teilplan-Lösung“ für Sand und Kies rechtlich möglich ist oder nicht. Es geht am Ende um die Erhaltung von Wertschöpfung und Wohlstand im Industrieland NRW, denn ohne Rohstoffe hat die Wertschöpfungskette keinen Anfang.

Mehr Wertschätzung für regionale Rohstoffgewinnung

Die Initiative zukunft niederrhein begrüßt das klare Bekenntnis der Bundesregierung zur heimischen Rohstoffgewinnung. „Wir freuen uns über Rückenwind aus dem grünen Wirtschafts- und Klimaschutzministerium in Berlin. Die aktuelle Rohstoffstrategie aus dem Hause Habeck stärkt auch unsere Positionen hier vor Ort rund um die Ausweisung von neuen Sand- und Kies-Flächen“, sagte zukunft niederrhein-Geschäftsführer Sascha Kruchen bei einer Pressekonferenz am Freitag (3.2.2023) in Wesel.

Das Wirtschafts- und Klimaschutzministerium hatte zu Beginn des Jahres die nationale Rohstoffstrategie auch mit wichtigen Eckpunkten für die heimische Rohstoffgewinnung ergänzt. Diese sichert demnach „am besten die Versorgung“ und garantiert „die Einhaltung unserer hohen Umwelt- und Sozialstandards“. Außerdem wird bestätigt, dass die Energie- und Klimawende in Deutschland „zu einem erheblichen Mehrbedarf an entsprechenden mineralischen Rohstoffen“ führt, die man möglichst regional gewinnen soll. Denn: „Bei einigen wichtigen Rohstoffen, auch solchen, die wir für die Energiewende brauchen, lohnt sich der Transport aus Kostengründen nicht, z.B. bei Kiesen und Sanden.“ Lange Transport- bzw. Importwege sind außerdem „klimaschädlicher“. Diese wichtigen Erkenntnisse und Botschaften müssen nun auch vom grünen Bundesministerium an die NRW-Landesregierung und von dort zu den Kommunen und Menschen vor Ort vermittelt werden

Diese Vermittlung von Informationen rund um die regionale Gewinnung von Sand und Kies wird die Unternehmensinitiative in den nächsten Wochen mit einer erneuten Dialog-Aktion unterstützen. Jeder kann online auf www.sandundkies.net jede Frage stellen und zukunft niederhein wird sie ausnahmslos beantworten. Es geht dabei nicht nur um sachlichen Austausch, Offenheit und Transparenz, sondern auch um gesamtgesellschaftliche Verantwortung und Daseinsfürsorge: Die künstliche Verknappung und Verteuerung der wichtigsten Baurohstoffe Sand und Kies bremst nicht nur die Schaffung von bezahlbarem Wohnraum, sondern auch die Energiewende und den Klimaschutz aus. „Unsere Unternehmen würden sich daher mehr Wertschätzung für ihren Beitrag zum Erhalt und Wohlstand des Industrielandes Nordrhein-Westfalen wünschen und begrüßen, dass es mit der dritten Offenlage des Regionalplans Ruhr den von vielen lang erwarteten nächsten Schritt im aktuellen Planungsverfahren gibt“, so Sascha Kruchen von zukunft niederrhein.

Internationaler Sonderpreis für Kies-Kommunikation

zukunft niederrhein-Geschäftsführer Sascha Kruchen (2.v.l.) bei der Preisverleihung in Brüssel – mit UEPG-Generalsekretär Dirk Fincke (1.v.l.), UEPG-Direktoriumsmitglied Francelina Pinto (2v.r.) und UEPG-Präsident Antonis Antoniou Latouros (1.v.r.)

Der Initiativkreis zukunft niederrhein ist bei der Verleihung der Nachhaltigkeits-Awards der europäischen Gesteinsindustrie (UEPG-Sustainable Development Awards 2022) mit einem Sonderpreis für Kommunikation ausgezeichnet worden. Die besondere Würdigung wurde bei einer festlichen Gala in Brüssel an zukunft niederrhein-Geschäftsführer Sascha Kruchen überreicht: „Wir sind stolz, dass unsere Öffentlichkeitsarbeit jetzt auch auf europäischer Ebene für positive Aufmerksamkeit gesorgt hat. Regionale Rohstoffgewinnung ist aufgrund der aktuellen Weltlage und mit Blick auf den Klimaschutz wichtiger denn je – das ist die entscheidende Botschaft.“

Gemeinsam für mehr Rohstoff-Bewusstsein

Der Initiativkreis aus 13 Sand- und Kiesunternehmen hat in den vergangenen Monaten auf Plakaten, in Hörfunkspots, auf unterschiedlichen Social Media-Kanälen und mit einer Informationsbroschüre für viele Haushalte am Niederrhein um mehr Akzeptanz für die regionale Gewinnung von Sand und Kies geworben. Für dieses gemeinsame Engagement hatte die Initiative im April dieses Jahres bereits den Nachhaltigkeitspreis der deutschen Gesteinsindustrie bekommen. „Sowohl national als auch international waren die Jurys mit unabhängigen Experten besetzt. Das macht die Auszeichnungen für uns besonders wertvoll“, sagt Sascha Kruchen von zukunft niederrhein. So haben zum Beispiel Ralf Schulte vom NABU, Albert Wotke von der Umweltorganisation WWF und Martin Harper von BirdLife international über die Preisvergabe mitentschieden.

Der Rohstoff-Bedarf liegt vor der Haustür

Die Initiative zukunft niederrhein will auch zukünftig mit einprägsamen Maßnahmen das Rohstoff-Bewusstsein in der Bevölkerung stärken und für den allgemeinen Nutzen von Sand und Kies werben. Dabei soll auch verdeutlicht werden, dass der Bedarf an diesen Rohstoffen direkt vor der Haustür liegt. So kommen zum Beispiel bei der Sanierung der Bahnhofstraße in Moers-Kapellen rund 16.000 Tonnen zum Einsatz, die Mozartstraße in Neukirchen-Vluyn wird aktuell ebenfalls mit tausenden Tonnen Sand und Kies neugestaltet. „Vielen Anwohnern ist anscheinend nicht bewusst, dass ein herkömmlicher Betonpflasterstein zu 80 Prozent aus Sand und Kies besteht. Hier müssen wir noch besser informieren“, so Kruchen weiter. Die internationale Anerkennung des Engagements der Initiative sorgt dabei für zusätzliche Motivation. Die zu Beginn des kommenden Jahres anstehende dritte Offenlage des Regionalplans Ruhr will zukunft niederrhein auch wieder mit einer Dialog-Aktion begleiten. Rund um die regionale Rohstoffgewinnung sollen keine Fragen offenbleiben.

Wichtiger Schritt in Richtung Planungs- und Versorgungssicherheit

Die Landesplanung im grünen NRW-Wirtschaftsministerium sorgt für Rechtssicherheit rund um die Ausweisung von Rohstoffgewinnungsflächen im zukünftigen Regionalplan Ruhr. „Das ist ein guter Tag für die Versorgungssicherheit in der Region und in NRW, weil die Phantomdiskussion rund um einen Teilplan für Sand und Kies nun endlich beendet ist“, so zukunft niederrhein-Geschäftsführer Sascha Kruchen. Dass der RVR nun, wie vom Ruhrparlament demokratisch beschlossen, das Verfahren für einen neuen Regionalplan rechtmäßig fortführt, ist ein wichtiger Schritt in Richtung Planungssicherheit. Die Initiative zukunft niederrhein wird die für Ende Januar geplante dritte Offenlegung des Planungswerks mit einer Dialog-Aktion aktiv begleiten. „Die Sicherung der wichtigen Baurohstoffe Sand und Kies duldet schon längst keinen Aufschub und keine Verzögerung mehr. Eine in der vergangenen Woche vorgelegte Studie im Auftrag der Bundesregierung bestätigt klar, dass wir ohne neue Genehmi-gungen von Rohstoffgewinnungsprojekten in eine massive Verknappung und Preissteigerung steuern. Besonders im dicht besiedelten Industrieland NRW muss die Versorgungssicherheit aber gewährleistet bleiben. Diese Fakten müssen Regierungsverantwortliche, egal welcher Partei, am Ende anerkennen“, so Sascha Kruchen von zukunft niederrhein weiter.

International anerkannte Kies-Kommunikation

Der Initiativkreis zukunft niederrhein geht morgen (30. November 2022) in das Rennen um den Nachhaltigkeitspreis der europäischen Gesteinsindustrie. Die Unternehmensinitiative hat sich in der Kategorie „Kommunikation“ für die internationale Auszeichnung qualifiziert. Bei einer festlichen Gala in Brüssel sind noch Bewerber aus 12 weiteren europäischen Ländern am Start. Im April wurde die Initiative zukunft niederrhein für ihr nachhaltiges Konzept zur Schaffung von mehr Rohstoffbewusstsein rund um die Sand- und Kiesgewinnung als nationaler Gewinner in Berlin ausgezeichnet. „Wir sind stolz, dass unsere vielfältigen Kommunikationsmaßnahmen jetzt auch auf europäischer Ebene für Aufmerksamkeit sorgen. Regionale Rohstoffgewinnung ist aufgrund der aktuellen Weltlage und mit Blick auf den Klimaschutz wichtiger denn je – das ist die entscheidende Botschaft“, so zukunft niederrhein-Geschäftsführer Sascha Kruchen.

Gemeinsam für mehr Rohstoff-Bewusstsein

Der Initiativkreis aus 13 Sand- und Kiesunternehmen hat in den vergangenen Monaten auf Plakaten, in Hörfunkspots, auf unterschiedlichen Social Media-Kanälen und mit einer Informationsbroschüre für viele Haushalte am Niederrhein um mehr Akzeptanz für die regionale Gewinnung von Sand und Kies geworben. „Unser Erfolg wird dabei gerne unterschätzt, weil die Anti-Kies-Gruppen zwar überschaubar, aber extrem laut sind. Wir stellen fest, dass wir vor allem bei den jungen Menschen am Niederrhein kaum auf Ablehnung stoßen, weil in dieser Gruppe wohl klar ist, dass man noch einiges an mineralischen Primärrohstoffen brauchen wird, auch für das Gelingen der Klimawende“, so Kruchen weiter.

Der Rohstoff-Bedarf liegt vor der Haustür

Die Initiative zukunft niederrhein will auch zukünftig mit einprägsamen Maßnahmen das Rohstoff-Bewusstsein in der Bevölkerung stärken und für den allgemeinen Nutzen von Sand und Kies werben. Dabei soll auch verdeutlicht werden, dass der Bedarf an diesen Rohstoffen direkt vor der Haustür liegt. So kommen zum Beispiel bei der Sanierung der Bahnhofstraße in Moers-Kapellen rund 16.000 Tonnen zum Einsatz, die Mozartstraße in Neukirchen-Vluyn wird aktuell ebenfalls mit tausenden Tonnen Sand und Kies neu gestaltet „Vielen Anwohnern ist anscheinend nicht bewusst, dass ein herkömmlicher Betonpflasterstein zu 80 Prozent aus Sand und Kies besteht. Hier müssen wir noch besser informieren“, sagt Sascha Kruchen von zukunft niederrhein. Die internationale Anerkennung des Engagements der Initiative sorgt dabei für zusätzliche Motivation.

Verzögerungstaktik statt Versorgungssicherheit?

Der Initiativkreis zukunft niederrhein warnt davor, die Versorgungssicherheit mit den wichtigen Baurohstoffen Sand und Kies zu gefährden. Das Ruhrparlament kommt seiner Verantwortung in der Regionalplanung nach dem Raumordnungsgesetz sachgerecht nach, denn es wägt öffentliche und private Belange ausgewogen miteinander ab. Dabei muss gerade in diesen Zeiten die Versorgungssicherheit mit unseren heimischen Rohstoffen im Mittelpunkt stehen. Wer jetzt weiter auf Zeit spielt, dem geht schon bald das Material aus. „Wenn man sich die Restlaufzeiten vieler Gewinnungsprojekte am Niederrhein anschaut, wird klar, dass wir in eine selbstverschuldete Rohstoffknappheit steuern. Ohne neue Genehmigungen wird sich die Fördermenge unserer Unternehmen schon in den kommenden fünf bis sechs Jahren fast halbieren“, so zukunft niederrhein-Geschäftsführer Sascha Kruchen.

Selbstverschuldete Rohstoffknappheit

„Da fallen erhebliche Mengen weg, die dringend in der Region für die Schaffung von bezahlbarem Wohnraum, für unaufschiebbare Infrastruktur-Sanierungsmaßnahmen und für das Gelingen der Energie- und Verkehrswende benötigt werden“, so Kruchen weiter. Wer jetzt noch mehr Zeit für die Erfindung eines Ausstiegszenarios fordert, hat den Bezug zur Realität verloren. Der RVR hat bereits vor 13 Jahren den Auftrag erhalten, einen Regionalplan für das Ruhrgebiet vorzulegen. Von einem Hauruckverfahren kann also nicht die Rede sein. Und vergessen wir nicht: Lediglich aus der Stadt Wesel sind konkrete Vorschläge zur Flächenausweisung gekommen. Die anderen Städte und Gemeinden haben diese Chance leider nicht genutzt.

Teures Einstiegsszenario in klimaschädliche Importabhängigkeit

Wird nicht bald Planungssicherheit für die regionale Rohstoffgewinnung geschaffen, erleben wir stattdessen ein Einstiegsszenario in deutliche Preissteigerungen, in Importabhängigkeiten und in klimaschädliche Transporte aus dem Ausland. Recycling wird dabei von unseren Unternehmen ausdrücklich unterstützt und kann auch einen Beitrag zum Ersatz von Sand und Kies leisten. Nur ist es am Ende keine Lösung, denn die Primärrohstoffe werden weiter gebraucht. Viele regionale Politiker täuschen aber sich und andere über die zur Verfügung stehenden Mengen an Recycling-Material. Eine aktuelle wissenschaftliche Studie (Deutsches Institut für Wirtschaftsforschung) sagt klar, dass die Substitutionsquote bei Steine-Erden-Rohstoffen selbst im Jahr 2040 im allerbesten Fall bei nur gut 15 Prozent liegen wird.

Flächenausweisung ist kein Einschnitt in Natur und Umwelt

„Wenn man vor diesem Hintergrund bedenkt, dass die Genehmigungsverfahren von realisierbaren Gewinnungsprojekten dann noch mehrere Jahre dauern können, ist aktuell nur ein Ausstieg aus der Versorgungssicherheit zu befürchten“, so Sascha Kruchen von zukunft niederrhein. Ergänzend sollte auch noch mal deutlich gemacht werden, dass es aktuell im RVR-Gebiet nur um eine reine Ausweisung von Flächen für die regionale Rohstoffgewinnung geht, die noch von einem demokratisch gewählten Parlament beschlossen werden muss. Wieviel Tonnen Sand und Kies dort in welchem Zeitraum gefördert werden, bestimmen am Ende öffentliche Hand und Privatverbraucher als Kunden und nicht die Industrieunternehmen. Denn was nicht tatsächlich gekauft und genutzt wird, bleibt im Boden – eine Lagerung größerer Mengen Sand und Kies ist in der Praxis nicht möglich.

Widersprüchlicher geht es kaum

Ein besseres Bild für die Irrationalität der Kies-Gegnerschaft kann es eigentlich nicht geben: Bauern fahren im Trecker-Korso über die Weseler Rheinbrücke zur Anti-Kies-Demo – sie nutzen also ein Bauwerk, das es ohne Sand und Kies gar nicht geben würde. Davon abgesehen findet die besagte Demo im Grunde genommen auf Sand und Kies statt, der von zukunft niederrhein-Unternehmen produziert wurde. Aber auch das inhaltliche Fundament der Demo besteht hauptsächlich aus widersprüchlichem Widerstand.

Uneinige Parteifreunde

Organisiert wird die Demo gegen regionale Rohstoffgewinnung unter anderem von den Grünen vor Ort – einen Tag nachdem ihr Bundesminister für Wirtschaft und Energie, Robert Habeck, auf dem Rohstoff-Kongress des BDI gefordert hat, dass sich das „gesellschaftliche Mindset“ ändern müsse, um regionale Rohstoffgewinnung möglich zu machen. Das scheint an der Basis nicht angekommen zu sein. Auf der Demo positioniert sich auch Landrat Ingo Brohl von der CDU gegen Sand und Kies. Das macht er nur rund 7 Stunden nachdem seine eigene Partei im Bundestag beantragt hat, „die heimische Rohstoffsicherung in der Raumordnung umfassend zu stärken.“ Außerdem fordern Brohls CDU-Parteifreunde einen Rohstoffgipfel, bei dem „umfassende Maßnahmen zur Beschleunigung und Weiterentwicklung von Planungs- und Genehmigungsverfahren“ beschlossen werden sollen.*

Es ist politische und gesellschaftliche Verantwortung gefragt

Die SPD-Bürgermeister aus Neukirchen-Vluyn und Kamp-Lintfort protestieren in Wesel dagegen, dass die Ausweisung der Sand- und Kiesflächen jetzt nach einem Plan erfolgen soll, den eine SPD-geführte NRW-Landesregierung aufgestellt hat. Widersprüchlicher geht es eigentlich nicht. Es ist daher zu begrüßen, dass der Regionalverband jetzt zügig für Planungssicherheit sorgen will, denn diese Planung ist entscheidend für die wirtschaftliche Zukunft und die Wohlstandsentwicklung in der Region und im gesamten Land. „Jede weitere Verzögerung sorgt für eine künstliche Verknappung der regionalen Rohstoffe Sand und Kies, zusätzliche Import-Abhängigkeiten und damit für Preissteigerungen, die wir am Ende alle bezahlen müssen“, so zukunft niederrein-Geschäftsführer Sascha Kruchen.

* Bundestag 21.10.2022: Beratung des Antrags der Fraktion der CDU/CSU – Deutschlands Rohstoff-abhängigkeit reduzieren – Neue Rohstoffpartnerschaften auf den Weg bringen, heimische Rohstoff-gewinnung stärken / Drucksache 20/4042

Es geht um die Versorgungssicherheit einer Metropolregion


Der Initiativkreis zukunft niederrhein begrüßt es grundsätzlich, dass der Regionalverband Ruhr die Öffentlichkeit über die angekündigte 3. Offenlegung des Regionalplans (Freitag, 21.10.2022) informieren will. Positiv zu bewerten ist vor allem, dass sich diesmal auch Vertreter von Bürgerinitiativen über die Planung regionaler Rohstoffgewinnung aufklären lassen wollen. Ähnliche Angebote im Vorfeld der vorangegangenen Offenlegungen wurden noch demonstrativ von dieser Seite boykottiert. Schade ist allerdings, dass die Informationsveranstaltung anscheinend wieder nur als Bühne für Protest und Widerstand genutzt werden soll und die sachliche Auseinandersetzung mit dem Thema Rohstoffversorgung daher zu kurz kommt. Dass hier im Vorfeld des Info-Termins mit großem Tamtam demonstriert werden soll, gegen Pläne, die man nicht mal kennt, spricht für sich. „Wer in diesen Zeiten aus persönlichen Gründen gegen Windkraftanlagen, Stromtrassen oder regionale Rohstoffgewinnung protestiert, hat offensichtlich den aktuellen Überblick verloren. Man kann nicht mehr nur darauf schauen, was vor der eigenen Haustür passiert“, sagt zukunft niederrhein-Geschäftsführer Sascha Kruchen.

Einsprüche im Promille-Bereich

Im Gebiet des RVR leben über 5,1 Millionen Menschen. Es geht bei der Planung also um diese Bevölkerung, ihre Versorgungssicherheit mit regionalen Rohstoffen und sehr viel mehr. Die knapp 8.000 Einsprüche gegen die Rohstoffgewinnung entsprechen demnach nur einem Bevölkerungsanteil von gerade mal 0,15 Prozent (1,5 Promille). Im Gebiet des Regionalverbandes gibt es über 160.000 Hektar landwirtschaftliche Fläche. Davon sollen maximal rund 900 Hektar in einem Zeitraum von 20 Jahren für die regionale Gewinnung von Sand und Kies genutzt werden. Zur Debatte stehen also in den kommenden Jahrzehnten höchstens 0,6 Prozent der Ackerfläche im Versorgungsgebiet. „Bei der enormen Wichtigkeit der regionalen Baurohstoffe für die Aufrechterhaltung unserer Infrastruktur, für die Schaffung von bezahlbarem Wohnraum, für die Energie- und die Verkehrswende, sind diese vorübergehenden Landschaftseingriffe mehr als vertretbar“, so Sascha Kruchen von zukunft niederrhein.